1607                  400 Jahre Sielhafen Rüstersiel                2007                                                                           

                                                                                                 

1607, also vor 400 Jahren, errichteten  Banter und Neuender auf Jeverschen Grund und Boden in Rüstringersiel einen eigenen Siel, den I. Rüstringer Siel. Der Siel lag etwa in der Höhe der heutigen Maadebrücke.

Große Erdbewegungen  in Handarbeit von bis zu 1000 Mann waren erforderlich bevor dieses Siel seine Funktion übernehmen konnte, denn die natürlichen Verläufe von Heete und Maade mussten durch Grabungen umgeleitet werden.

Von 1807 bis 1625 bestanden zwei Sielen in unmittelbarer Nachbarschaft. Die große Eisflut von 1625 zerstörte den zweiten Kniphausersiel so schwer, dass er aufgegeben werden  musste. Die Nutzung des 1. Rüstringer Sieles gemeinsam von Kniphausern und Rüstringern war politisch begründet, da Graf Anton Günter von Oldenburg gerade in diesen Jahrzehnten beide Territorien unter seine Herrschaft gebracht hatte. Auch das abzuführende Binnenwasser wurde zum Rüstringer Siel umgeleitet. Hafen und Siel können von diesem Zeitpunkt an als Keimzelle von Wohnplatz, Handel und Handwerk an der Nahtstelle zwischen den Kirchspielen Fedderwarden und Neuende angesehen werden.

Während der durch Kaiser Napoleon 1806 verhängten Kontinentalsperre erlebte der Hafen durch den Verkauf von Flaggenscheinen eine wirtschaftliche Blütezeit.

1844 wurde Rüstersiel Standort der 1. Barsenmeisterei (heute Wasser- und Schifffahrtsamt) für die Jade. Im Welthafenregister war Rüstersiel noch 1925 als Hafenplatz für Kohle, Holz und Getreideumschlag verzeichnet und bot Trinkwasser, Proviant, Telegrafenstation und Zollamt an.

Im Zuge des Baues der Befestigungsanlagen für den Kriegshafen Wilhelmshaven wurde im Jahr 1880 anstelle des hölzernen Sieles der III. Rüstringer Siel erbaut, ein bedeutet größeres, steinernes Siel mit eisernen Flut-, Ebbe- und Sturmfluttoren nur wenig östlich der heutigen Maadebrücke. Der tideabhängige Hafen mit Liegeplätzen und regem Schiffverkehr bestand weiter.

Mit den Eindeichungsmaßnahmen des Heppenser Grodens (ab 1936) veränderten sich die Strömungsverhältnisse im äußeren Maadefahrwasser und führten zur Errichtung des Maadesiels mit Schleuse ca. 3 km östlich vom Sielort im Jahr 1950. Der III. Rüstringer Siel wurde 1971 aus wasserwirtlichen Gründen abgebrochen.

Der Hafen  und die Anlegemöglichkeiten werden weiterhin von Seglern und anderen Booten, durch die Bootswerft, die grundeigenen Winterlager der drei Segelvereine und das Wassersportzentrum genutzt. 1993 wurde ein neues Maadesiel als Mündungsschöpfwerk  mit eintürigem Siel und Hubtor, zwei Pumpen und größerer Schleuse in Betrieb genommen.

                   

                                                                           Der  alte Sielhafen, vorgestern

 

                    

                                                                               Der alte Sielhafen, gestern   

 

                                               

                                                                               Der alte Sielhafen, heute

 

                                                 Rüstersiel freut sich auf Euren Besuch.

                                                  

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